Perspektivenwechsel: wie man Ansichten anderer leichter einnimmt

Perspektivenwechsel für mehr Resilienz

Perspektivenwechsel für mehr Resilienz

In meinem letzten Blog habe ich Resilienz als einen wesentlichen Erfolgsfaktor für den Umgang mit Wandel beschrieben. Menschen, die ein resistentes, dynamikrobustes Verhalten zeigen, zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass es ihnen leicht fällt, neue Perspektiven einzunehmen. Sie sind offen für vielfältige Meinungen, neue Sichtweisen, andere Bewertungen. Perspektivenwechsel sind für sie Inspiration, geistige Nahrung, Bereicherung ihrer eigenen Welt. Diese Mitarbeitenden sind auch leicht für neue Wege zu begeistern, sofern das angestrebte Ziel für sie Sinn macht.

Widerstand verstehen wollen

Doch wie bewege ich als Führungskraft Mitarbeitende, die tausend Gründe finden, warum die angestrebte Veränderung zum Scheitern verurteilt ist? Die sich dem Neuen verschliessen und Widerstand leisten?

Als erstes, indem ich mich selber auf diesen Perspektivenwechsel einlasse und mich in die Schuhe des „Verweigerers“ versetze. Vielleicht habe ich ja tatsächlich noch ein wichtiges Argument ausser Acht gelassen. Oder ich erfahre, welche Bedürfnisse sich hinter dem Widerstand verstecken. Indem ich den Mitarbeitenden ernst nehme und ein ehrliches Interesse zeige, schaffe ich eine Vertrauensbasis, die für das Beschreiten neuer Wege, was häufig auch mit Angst verbunden ist, entscheidend ist.

Was bringt mir das?

Ob ich eine Veränderung begrüsse oder ablehne, hat in erster Linie damit zu tun, was diese für mich persönlich bedeutet. Gewinne oder verliere ich dabei? Dies ist in erster Linie eine Frage der eigenen Bewertung. Die Fakten bekommen erst durch meine ganz persönliche Bewertung, meine Gedanken dazu eine positive oder negative Färbung. Immer dann, wenn die Fakten nicht veränderbar oder verhandelbar sind, liegt der Schlüssel zu einem ressourcenorientierten Umgang im Perspektivenwechsel.

Wie gelingt es mir, einen anderen Blick auf die Situation zu bekommen, so dass ich die Chancen einer Situation erkenne und nicht mehr länger im Verlustdenken bin. Solange ich auf den Verlust und die Risiken fokussiere, befinde ich mich in der Ohnmacht. Negative Gedanken und Abwertungen lösen im Körper Stress aus und lähmen meine Energie. Indem ich annehme, was ist – mit all den Emotionen, die dabei hochkommen – kämpfe ich nicht mehr gegen das Unveränderbare.

Akzeptanz für neue Perspektiven

Durch das Annehmen kann sich die Emotion sukzessive verändern, ich werde gelassener und beginne, mich Schritt für Schritt für das Neue zu öffnen. Ich nutze meine Energie nicht mehr für den Widerstand, sondern für das Zulassen und Ausmalen von neuen Möglichkeiten. Es geht dabei nicht um Schönfärberei, sondern um das Bewusst werden, dass alles eine Frage der eigenen Bewertung ist. Die Entscheidung liegt alleine bei mir. Will ich glücklich (oder zumindest zufrieden) sein oder recht haben?

Resilienz bedeutet somit auch, meine Gedanken und Emotionen bewusst zu steuern. Wo ich meine Aufmerksamkeit hinlenke, dahin gehen meine Gedanken. Und meine Gedanken erzeugen Emotionen und steuern mein Verhalten. Indem ich meine Gedanken auf die Chancen und Möglichkeiten richte, erzeuge ich eine positive Haltung, die mich in meinen Ressourcen stärkt und mir die nötige Energie und Ausdauer für die Herausforderungen des Alltags gibt.

Herzlich, eure Imelda

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