Mindfulness Leadership Blog - Wissenswert für achtsame Leader

Persönlichkeitsentwicklung dank Achtsamkeit

Warum Persönlichkeitsentwicklung Achtsamkeit braucht

In meiner täglichen Arbeit begegne ich immer wieder Menschen, die sich über alles und jeden in ihrem (Arbeits-)Leben aufregen und mit viel Engagement dem Jammern und Beschuldigen frönen. Unklare Strategien, überforderte Führungskräfte, fehlender Fokus und unmenschlicher Leistungsdruck zu hinterfragen mag durchaus angebracht sein, doch eine pauschalisierende Opfer- und Jammerhaltung nützt hier niemandem. Schon gar nicht den Klagenden selbst. Denn wer am meisten unter dem Virus „Opferitis“ leidet, sind sie selber. Mehr Selbstverantwortung ist angezeigt. Verantwortung für die eigene Wirksamkeit übernehmen und das eigene Selbst und die Welt in ein neues schöpferisches Verhältnis bringen. Und wie soll dies gelingen? Mittels ACHTSAMKEIT!

Achtsamkeit als Erfolgskompetenz der Zukunft

Warum brauchen wir gerade in der heutigen Zeit dringend mehr Achtsamkeit? Das Internet hat zu einer radikalen Disruption unserer Weltwahrnehmung geführt. Heute ist fast Alles mit Allem verbunden und wir erleben eine nie dagewesene Gleichzeitigkeit. Oder wie es Sybille Berg in einem ihrer Blog formulierte: „Wir sind überfordert. Wir sind gereizt. Wir erfahren zu viel und wissen zu wenig. Hilflos strampeln, schneller sein, in zu vollen Verkehrsmitteln, das Dauerrauschen von Gier und Angst, all das macht: Sauer. Neidisch. Aggressiv.“ Rolf Dobelli nennt uns auch gleich einen Übeltäter: „Nachrichten sind gesundheitsschädigend. Ich will die Kontrolle über mein Hirn zurück!“. Und da setzt die Achtsamkeit an. Es beginnt mit einem Innehalten und auf Distanz gehen. Einen Moment lang gar nichts mehr zu glauben, was „dort draussen“ behauptet wird und sich beim Beobachten zu beobachten.

Wir denken zu viel!

Unser Hirn sucht unermüdlich nach dem Negativen. Sobald es das Negative findet, fixiert es sich darauf. Dies macht aus evolutionärer Sicht durchaus Sinn. Als unser Leben noch durch Mamuts und Säbelzahntiger bedroht wurde, waren wir ständig damit beschäftigt, mögliche Gefahren zu lokalisieren. Heute geht es weniger um das nackte Überleben als vielmehr um die Frage, welche Lebensqualität wir uns wünschen. Pessimistische Gedanken, negative Zukunftsszenarien, Risiken statt Chancen, Probleme statt Lösungen – all dies fördert unsere Lebensqualität nicht. Und sind diese tausenden von Gedanken (60’000 pro Tag, wobei wir zu 80 % immer wieder dasselbe denken), die wir jeden Tag denken, überhaupt wahr? Wieweit sind wir uns unserer Gedanken überhaupt bewusst und hinterfragen diese auch kritisch auf ihren Wahrheitsgehalt. Ist es wirklich wahr, was ich gerade denken?

Neue Denkmuster entwickeln 

Der Physiker Max Planck hat gesagt: „Wenn Sie die Art verändern, wie Sie die Dinge betrachten, werden sich die Dinge verändern, die Sie betrachten.“ Unsere Gedanken folgen bestimmten Mustern, sogenannten Denkgewohnheiten. Für diese gilt es Verantwortung zu übernehmen. Es geht darum, sich regelmässig bewusst zu machen, was ich denke und ob ich dies auch denken will. Sind es nur alte Prägungen aus der Vergangenheit, alte und überholte Wiederholungen dessen, was ich einmal gedacht habe? Unser Hirn ist jederzeit in der Lage neue Denkmuster zu bilden. Was wir dringend brauchen ist nüchternen Optimismus. Was es dazu braucht? Achtsamkeit und eine Entscheidung.

Glaube nicht alles, was du denkst

Achtsamkeit verpflichtet uns, unser Verhältnis zur Welt zu reflektieren und Lösungen zu suchen, unsere eigene Welt zu gestalten. Wahrnehmen WAS IST und unseren Gestaltungsspielraum erkennen und nutzen. Statt Klagen, Jammern und Probleme befeuern, Chancen und Einflussmöglichkeiten erkennen. Es geht nicht darum, sich der Wirklichkeit – einer überfüllten, überreizten, überkomplexen Welt – zu entziehen, sondern uns wieder auf uns selbst zu besinnen. Denn in Wirklichkeit ist alles konstruiert. Von unseren eigenen Gedanken. Von unserer Sicht auf die Welt. Also glauben Sie nicht alles was Sie denken! Oder wie Victor Frankl sagte: „Man muss sich nicht alles von sich selbst gefallen lassen“.

Tipps für mehr Bewusstsein

Somit meine Einladung an alle, die mehr Selbstverantwortung für ihr Leben übernehmen möchten: schenke dir täglich Momente der Achtsamkeit. Immer wieder eine kurze Pause einlegen um vom TUN ins SEIN zu kommen. Aus dem Hamsterrad aussteigen, innehalten und bewusstwerden, was gerade ist. Bewusstheit erlangen wir nur im Innen, im Gewahrsein. Folgende Schritte können Ihnen helfen dabei helfen:

  1. Nach innen schauen: Wie sieht meine innere Wirklichkeit aus? Alle meine Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen wahrnehmen. Neugierig und freundlich ohne zu bewerten.
  2. Nach aussen schauen: Wie sieht meine äussere Wirklichkeit aus? Sehe ich nur, was ich sehen will? Was hat das mit meinen Ängsten, Bedürfnissen, Vorlieben und Vorurteilen zu tun? Könnte ich es auch ganz anders sehen?
  3. Wahlmöglichkeiten ausloten: Wir haben fast immer die Wahlfreiheit zwischen drei Möglichkeiten: meine Situation akzeptieren, verändern oder verlassen. Oft reagieren wir jedoch mit einem „Nein!“ zur Situation, was zu einem Belassen, Verharren oder Ablehnen führt.
  4. Sich entscheiden: Ich bin nicht Opfer meiner Umstände, sondern kann bewusst entscheiden. Ich treffe eine Wahl und damit verwerfe ich gleichzeitig andere Entscheidungsmöglichkeiten.
  5. Die Konsequenzen einer Entscheidung tragen: Ich übernehme bewusst alle Auswirkungen, die meine Entscheidung zur Folge hat – auch diejenigen aus einer „Nicht-Entscheidung“.

Opfer oder Gestalter, das ist hier die Frage!

Und warum muss ich mich verändern und nicht jene, die mir das Leben schwer machen? Weil Sie die Anderen nicht verändern kann, nur Ihren eigenen Umgang mit der Situation. Und so werden Sie zum Gestalter Ihres Lebens. Sie kommen wieder in Ihre Macht und legen Ihre Ohnmacht ab. Und falls Sie es lieber ganz einfach und reduziert auf das Wesentliche haben möchten, schauen Sie sich das Youtube Video „Then why worry“ an. Eine wunderbare Lebenshilfe.

Achtsamkeit hilft uns die Verantwortung für unser Leben und Erleben zu übernehmen. Denn

  • ich bin verantwortlich für das, was ich denke.
  • ich bin verantwortlich dafür, wie ich mich fühle.
  • ich bin verantwortlich dafür, wie ich die Welt sehe.

Herzlich, eure Imelda

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